„Was bedeutet Geld für dich?“ Puh, das war eine echt heikle Frage, die Soren Goldhamer stellte.

Soren ist Gründer von Wisdom 2.0 und verfolgt seit vielen Jahren konsequent eine Mission: „Support people living with awareness and wisdom in our technology-rich age. We bring people from around the world together, in community.”  

In so einer Community sitze ich schon den ganzen Oktober und tausche mich online mit anderen Menschen aus der ganzen Welt darüber aus, welchen Wert Geld für uns hat. Es ist eine ganz gemischte Community mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebenssituationen.

Mir ist besonders aufgefallen, wie viele sorgenvolle Gedanken sich die Amerikaner um ihre Krankenversorgung machen (müssen), weil sie kein Versicherungssystem haben wie wir.

 

Natürlich fallen mir zu Geld auch ein paar Sprüche ein:

  • Money makes the world go round
  • Geld macht nicht glücklich
  • Geld stinkt
  • Über Geld spricht man nicht

Gerade der letzte Spruch führt aber bei vielen – auch bei mir – dazu, dass wir Geld als etwas Verdächtiges, Schlechtes, Unangenehmes halten. Wenn wir nicht darüber sprechen dürfen, muss ja was Anrüchiges dran sein.

Im Coaching Business führt diese Haltung übrigens dazu, dass die Mehrheit der Coaches ihre Honorare nicht öffentlich machen. Sie wollen sich nicht angreifbar machen oder fürchten, als Angeber zu gelten.

In Unternehmen ist es auch so. Übers Gehalt oder Gehaltserhöhungen wird nicht gesprochen.

Spannend finde ich nicht so sehr, dass nicht über Geld gesprochen wird – das muss jeder für sich regeln – sondern, dass Geld zum Tabu erhoben wird.

 

Wie gehen wir mit Tabus um? Welche Wirkung haben Tabus?

  • Tabus machen neugierig, wenn man ihrer gewahr wird.
  • Tabus lähmen die Kommunikation, weil man nicht über sie sprechen darf.
  • Tabus erzeugen Unsicherheit, denn man weiß ja nicht, ob man nicht gerade mit seinem Vorgehen eine unsichtbare Grenze überschreitet.

Wir bewegen uns wie auf Eiern und vergeuden Zeit und Energie damit, die Tabus nicht zu brechen. Wie anstrengend!

Tabus gibt es natürlich auch in Teams und ganzen Unternehmen.

Überlege mal, ob du in deinen bisherigen Teams einem Tabu begegnet bist. Vielleicht durftet ihr nicht über bestimmte Personen sprechen. Oder es war eine unausgesprochene Regel, dass ihr mit bestimmten Themen nicht zum/r ChefIn gehen durftet.

Als Führungskraft ist es sehr wichtig sicherzustellen, dass im Team keine Tabus herrschen.

Tabus rütteln nämlich am Vertrauen und zermürben die Psychologische Sicherheit im Team, wie die Holzwürmer die antike Kommode.

Wenn du nah an deinem Team dran bist und eine offene Atmosphäre schaffst, verhinderst du, dass sich Tabus bilden können.

Die besten Strategien, um Tabus aufzulösen sind: offene Kommunikation, aufeinander zugehen und Menschlichkeit zulassen.

Sei empathisch und höre deinem Team genau zu. Je offener du dich zeigst, desto weniger Raum gibst du Tabus, sich zu verbreiten.

 

Viele Grüße.

Deine Brigitta