Letzte Woche gab es keinen Newsletter, denn ich war beim Vipassana und komplett offline.

 

Kannst du dir vorstellen, 5 Tage offline zu sein?

Vipassana ist eine der ältesten Meditationsformen Indiens und bedeutet, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind. Dafür verbringt man längere Meditationseinheiten verteilt über den ganzen Tag und Abend und schweigt für die Zeit des Retreats.

„Das könnte ich nie…“ so oder so ähnlich reagieren die meisten, wenn ich davon erzähle.
So ging es mir auch vor 3 Jahren. Aber schon nach meinem ersten Vipassana war ich ein Fan.

 

Einkehr nach Innen öffnet den Blick 

5 Tage mit strukturierten Meditationseinheiten klären alle großen und kleinen Fragen, die dich gerade bewegen.

Ich wälzte unzählige Gedanken. Von wegen Stille. Die Gedanken flogen nur so durch meinen Kopf und es war ziemlich laut. Mein Geist wehrte sich ordentlich dagegen, nicht mehr abgelenkt zu werden.

Am Ende des 2. Tages aber kehrte allmählich innere Ruhe ein und es taten sich neue Perspektiven für alte Probleme auf.

 

Schweigen schärft die Sinne

5 Tage nicht zu sprechen und offline zu sein, scheint erstmal wie ein Horror, denn als Extrovertierte bin ich einfach gerne im Austausch.

Der schwierigste Moment war mein Handy abzugeben.

Danach nahm ich schnell wieder meine fünf Sinne wahr. Ich sah und hörte viel aufmerksamer, was um mich herum geschah. Ich roch den Wind, den Wald oder das Zimmer. Ich spürte den Boden unter mir oder die Kastanie in meiner Hand.

 

Dankbarkeit erzeugt Freude

5 Tage im wunderschönen Benediktushof mit gutem Essen, einer liebevoll gepflegten Umgebung und freundlichen Begegnungen verwöhnt zu werden erzeugt bei mir immer wieder tiefe Dankbarkeit und Freude, die sich auf magische Weise in mir und um mich herum ausbreitet.

Was hat das alles mit Leadership zu tun?

Ich schwärme hier nicht nur vom Vipassana, weil ich das so toll finde, sondern weil ich so viele Parallelen zum Leadership darin wiederfinde.

 

Hier ein paar Impulse für dich:

Meditation ist wie die Reflexion, für die wir uns als Führungskräfte immer wieder Zeit nehmen müssen. Wenn wir innerlich zur Ruhe kommen, betrachten wir unsere Herausforderungen einmal mit anderen Augen und gelangen zu neuen Erfolgsmustern.

 

Du musst nicht gleich 5 Tage am Stück reflektieren, aber gönne dir regelmäßige Zeiten, in denen du in Ruhe und kreativ nachdenken kannst.

 

Offline zu sein schärft nicht nur deine Sinne, sondern zeigt dir auch auf, welche Informationen, Nachrichtenkanäle und Kontakte dir wichtig sind.

Wie oft liest du Nachrichten, die eigentlich überflüssig sind? Wie oft sendest du selbst solche Nachrichten? Wie oft verbringst du Zeit in unnötigen Meetings?

 

Eine Zeitlang offline zu sein – z. B. 3 Stunden – schärft deine Wahrnehmung und führt dazu, dass du bewusster mit den Kommunikationskanälen umgehst.

 

Dankbarkeit ist aus meiner Sicht die am meisten unterschätzte Fähigkeit, die wir als Führungskräfte entwickeln sollten.

Wir können für sehr vieles in unserem Job dankbar sein. Die Karriere, die sinnvolle Tätigkeit, das erfolgreiche Unternehmen und vor allem die großartigen Teams.

 

Am Ende sind wir nichts ohne unsere Teams. Wenn wir ihnen unsere Dankbarkeit zeigen für ihren Einsatz und ihr Engagement, werden sie es uns tausendmal zurückgeben.

 

Die Welt ist immer noch bunt und laut. Aber ich lerne, mir bewusst stille Momente zu schaffen.

Das wünsche ich dir auch, damit du gestärkt, gelassen und heiter deine Herausforderungen angehst.