Kennst du das auch: du bereitest dich auf eine wichtige Besprechung vor. Du kennst alle Fakten, hast die Unterlage gut vorbereitet und die Argumente überarbeitet. Die Besprechung startet ganz gut, aber dann gerät irgendwie alles aus den Fugen. Du hast Mühe, dir gegenüber deinen dominanteren Kollegen:innen Gehör zu verschaffen, und wenn du dann doch mal zu Wort kamst, warst du so nervös, dass dir die Worte fehlten.

Anschließend beschäftigt dich der Vorfall sehr. Du kannst nicht aufhören, dir Vorwürfe zu machen. Warum hast du dich nicht früher zu Wort gemeldet oder mehr Durchsetzungsvermögen gezeigt? Warum hast du zu viel erklärt, anstatt dich an deine Argumente zu halten? Warum warst du nicht auf alle nur erdenklichen Gegenargumente vorbereitet?

Wenn du diese Reaktionen nachvollziehen kannst, dann bist du viel zu hart zu dir selbst.

 

Du sitzt in der Kritikerfalle!

Du bist dein schärfster Kritiker und gehst mit dir so hart um, wie kein anderer Mensch. Deine Gedanken drehen sich dauernd um strafende Urteile, übermäßiger Analyse deiner Unzulänglichkeiten, Grübeln über kleine Fehltritte, Sorgen und Schuldzuweisungen. Vielleicht hast du gedacht, dass Selbstkritik dich auf Trab hält.

Ehrgeizige Menschen nutzen sie oft als eine Form der Motivation. Sie hoffen, dass wenn sie hart genug zu sich selbst sind, sie zu mehr Leistung gezwungen werden.

 

Die Forschung zeigt jedoch, dass Selbstkritik eine schlechte Strategie ist. 

Wenn sie übermäßig eingesetzt wird, geht sie mit geringerer Motivation, schlechterer Selbstkontrolle und mehr Aufschieberitis einher.

Tatsächlich versetzt Selbstkritik das Gehirn in einen Zustand der Hemmung, der dich daran hindert, deine Ziele zu erreichen.

 

3 Methoden, wie du destruktive Selbstkritik stoppst

Benenne deinen inneren Kritiker
Gib deinem inneren Kritiker einen Namen. Der kann auch albern sein, wie z. B. Darth Vader. Mit der Personifizierung schaffst du psychologische Distanz zur Selbstkritik. Du trennst dich innerlich von deinen Gedanken und Emotionen. Damit reduzierst du das Unbehagen und den Stress negativer Gedanken. Meiner heißt übrigens „Spiderman“.

Vermeide Verallgemeinerungen
Behalte das Gesamtbild im Auge, anstatt dich auf ein einzelnes negatives Ereignis zu konzentrieren. Du wirst bald erkennen, dass die Besprechung in unserem Beispiel vielleicht nicht deine beste Leistung war, du dich aber nur noch mehr lähmst, indem du dieses eine ungünstige Treffen zu einem ständigen Muster verallgemeinerst.

Vermeide extreme Aussagen wie „Ich mache immer Mist“, „Ich werde nie Gehör finden“ und „Das passiert jedes Mal“.

Schreib deinen Kopf frei
Wenn du nicht mit den Selbstvorwürfen aufhörst, schlägt das auf deine Stimmung und Konzentration. Deine Produktivität leidet.

Statt den inneren Kritiker in deinen Gedanken in Endlosschleife weiter schimpfen zu lassen, bring deine Gedanken und Gefühle zu Papier. Schreibe auf, was du empfindest und dir in den Sinn kommt – ohne darüber nachzudenken, sondern ungesteuert. Lass deine Gedanken im wahrsten Sinne des Wortes aufs Papier fließen.

Studien belegen, dass bereits einige Minuten automatisiertes Schreiben (Journaling), aufgestaute Frustrationen loslassen und mehr Gelassenheit schaffen.

 

Wie heißt dein Kritiker und wie stoppst du ihn?

Mir haben diese drei Taktiken immer wieder geholfen, meinen Spiderman in Schach zu halten. Heute merke ich viel früher, dass er beginnt laut zu werden und kann ihn stoppen.

 

Möchtest du das auch? Für Frauen in Führung habe ich im live Coaching Programm die besten Methoden zusammengestellt, deinen inneren Kritiker zum Schweigen zu bringen und neue Erfolgsmuster aufzubauen.

Ich freue mich auf dich.