Bist du zu bescheiden für deine Karriere? – Warum so viele Frauen am Impostor-Syndrom leiden
Viele weibliche Führungskräfte neigen nämlich dazu, sehr kritisch in ihrer Selbsteinschätzung zu sein. Es klafft eine große Lücke zwischen der objektiv erbrachten Leistung und der subjektiven Bewertung der Leistung. Viele Frauen in Führung sind erfolgreich – und fühlen sich trotzdem nicht gut genug. Das nennt sich Impostor-Syndrom. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Erfolge endlich anerkennst, Selbstzweifel überwindest und als weibliche Führungskraft sichtbar wirst.
Bist du zu bescheiden für deine Karriere? – Warum so viele Frauen am Impostor-Syndrom leiden
Heute liest du über ein Thema, das mir als Coach immer wieder begegnet – gerade bei weiblichen Führungskräften: das Impostor-Syndrom.
Vielleicht hast du schon davon gehört: Obwohl Frauen objektiv erfolgreich sind, fühlen sie sich innerlich oft wie Hochstaplerinnen. Sie zweifeln an sich, machen ihre Erfolge klein und denken insgeheim: „Eigentlich bin ich nicht gut genug – irgendwann merkt das jeder.“
Bescheidenheit – Stärke oder Falle?
Viele Frauen sind exzellent in ihrem Job. Sie bringen Ergebnisse, halten den Laden am Laufen, führen Teams durch herausfordernde Zeiten. Doch sie sehen das als selbstverständlich – nicht als erwähnenswerte Leistung.
Sie agieren bescheiden, zurückhaltend, abwartend.
Und genau da liegt die Gefahr:
❗ Bescheidenheit = Unsichtbarkeit.
Wenn du dich nicht zeigst, wenn du deine Stärken nicht aussprichst, dann sieht sie auch keiner.
„Ich überzeuge durch Leistung, das wird schon gesehen!“ – Diesen Glaubenssatz höre ich immer wieder. Doch Fakt ist: Keiner sieht deine Arbeit so klar, wie du es dir wünschst.
Der stille Begleiter: das Impostor-Syndrom
Gerade Frauen in Führungsrollen kämpfen überdurchschnittlich oft mit inneren Zweifeln. Studien zeigen: Über 70 % der weiblichen Führungskräfte haben regelmäßig das Gefühl, nicht gut genug zu sein – trotz klarer, messbarer Erfolge.
Das Impostor-Syndrom wirkt dabei wie eine innere Bewertungsinstanz, die noch kritischer ist als jeder Chef. Es flüstert dir ein:
„Das war nur Glück.“
„Andere könnten das besser.“
„Wenn sie wüssten, wie unsicher ich bin …“
Und das zeigt sich im Alltag ganz konkret:
Du präsentierst ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt im Vorstand – und sagst am Ende kleinlaut: „Das war Teamarbeit, ich hatte einfach Glück mit den Rahmenbedingungen.“
Du bekommst ein Kompliment von deinem Vorgesetzten – und reagierst mit „Ach, das war nichts Besonderes.“ statt es anzunehmen.
Du sitzt im Meeting mit zehn Männern, alle reden selbstbewusst über ihre Erfolge – und du schweigst, obwohl du die stärksten Ergebnisse vorzuweisen hast.
Du bewirbst dich erst gar nicht auf die nächste Führungsposition, weil du denkst: „Dafür fehlt mir noch eine Zertifizierung.“
Nach außen wirkst du souverän, innerlich nagt es an deinem Selbstwert.
Wie du aus der Selbstzweifel-Falle kommst
Der erste Schritt ist Klarheit: Wofür stehst du? Was macht dich als Führungskraft aus? Welche Werte sind dir wichtig?
Ich arbeite mit meinen Klientinnen genau daran:
Welche Fähigkeiten und Talente hast du?
Welche Werte treiben dich an?
Für was willst du wahrgenommen werden?
Wenn du das klar hast, kannst du dich selbstbewusst positionieren – ohne aufgesetzt zu wirken. Denn Sichtbarkeit heißt nicht „Selbstmarketing-Show“. Sichtbarkeit heißt: authentisch zeigen, wer du bist.
Die Erfolgsformel: Mindset – Verhalten – Ergebnis
Sobald du innerlich weißt, wer du bist (Mindset), handelst du klarer (Verhalten) – und das Ergebnis folgt.
Wenn Frauen beginnen, ihre Erfolge bewusst anzuerkennen, verändert sich vieles:
Sie treten klarer auf. Beispiel: Statt sich am Ende einer Präsentation zurückzunehmen, formulieren sie selbstbewusst: „Das sind die Ergebnisse, die ich mit meinem Team erreicht habe.“ – und lassen Raum für Anerkennung.
Sie kommunizieren ihre Leistungen, ohne sich zu verbiegen. Beispiel: Im Jahresgespräch mit dem Vorgesetzten listen sie konkret auf, welche Projekte sie erfolgreich umgesetzt haben, und fordern eine entsprechende Anerkennung – sei es Gehalt, Budget oder Entwicklungschance.
Sie werden als das gesehen, was sie sind: kompetente, starke Führungspersönlichkeiten. Beispiel: Bei einer Beförderungsrunde fällt ihr Name nicht unter „nett und verlässlich“, sondern unter „strategisch stark, souverän, absolut geeignet für die nächste Ebene“.
Authentisch führen – ohne Maske
Dein Umfeld will dich erleben – nicht eine Rolle, die du spielst. Wenn klar ist, wofür du stehst, weiß man auch, welchen nächsten Karriereschritt du gehen solltest.
Gerade als Frau in Führung musst du dich nicht anpassen oder härter sein, als du bist. Stärke liegt darin, echt zu führen – mit Haltung und Herz.
Fazit
Das Impostor-Syndrom hält viele Frauen zurück, die längst bereit wären für den nächsten Karriereschritt. Bescheidenheit ist kein Nachteil – solange sie dich nicht unsichtbar macht.
Mein Appell an dich: Zeig dich. Sprich über deine Stärken. Teile deine Erfolge. Nicht, weil du dich in den Vordergrund stellen musst – sondern weil du es dir und deinem Umfeld schuldig bist.
✨ Go for it and shine!
FAQ: Impostor-Syndrom bei Frauen
Was genau ist das Impostor-Syndrom?
Das Impostor-Syndrom beschreibt das Gefühl, trotz objektiver Erfolge innerlich überzeugt zu sein, nicht gut genug zu sein – und irgendwann „aufzufliegen“. Betroffene schreiben ihre Erfolge Zufall, Glück oder äußeren Umständen zu.
Warum sind besonders Frauen in Führungspositionen betroffen?
Viele Frauen sind sozialisiert, bescheiden zu sein und ihre Leistungen nicht in den Vordergrund zu stellen. In männlich dominierten Führungskulturen verstärkt sich dieser Effekt: Frauen zweifeln eher an sich selbst, während Männer ihre Erfolge selbstverständlicher kommunizieren.
Woran merke ich, dass ich vom Impostor-Syndrom betroffen bin?
Typische Anzeichen sind:
Komplimente abwerten („War doch nichts“).
Erfolge kleinreden oder auf das Team schieben.
Angst haben, „aufzufliegen“.
Beförderungen oder Chancen nicht wahrnehmen, weil man denkt, noch nicht genug vorbereitet zu sein.
Wie kann ich das Impostor-Syndrom überwinden?
Der Schlüssel liegt in Klarheit und Selbstbewusstsein: Erkenne deine eigenen Stärken an, kommuniziere deine Erfolge und halte deine inneren Kritiker im Zaum. Hilfreich ist auch Coaching, um die eigenen Muster zu reflektieren und ein starkes Selbstbild als Führungskraft aufzubauen.
Ist Bescheidenheit nicht auch eine Stärke?
Ja – solange sie nicht zur Unsichtbarkeit führt. Bescheidenheit kann sympathisch wirken, aber wenn sie dazu führt, dass deine Erfolge nicht gesehen werden, bremst sie dich in deiner Karriere.